27.03.2024 | 19:00
A n n j a   K r a u t g a s s e r   |   I c h   u n d   d i e   A n d e r e n


Ausstellungsdauer: 28. Februar – 4. April 2024 

Begrüßung: Sira-Zoé Schmid, Bildrecht
Über die Ausstellung: Annja Krautgasser mit Doris Posch, Film- und Kulturwissenschaftlerin

Bildraum 01
Strauchgasse 2, 1010 Wien
www.bildrecht.at


  [[Ich und die Anderen]], Soloausstellung Bildraum 01, 2024
  
© Ausstellungsansichten Ich und die Anderen, Bildraum 01, Wien, 2024, Fotos: Eva Kelety.


In ihrer medialen Ausstellung Ich und die Anderen im Bildraum 01 setzt sich Annja Krautgasser mit der Frage vorgegebener Rollenzuschreibungen innerhalb des familiären Systems auseinander. Wer bin ich innerhalb der Familie und wie begegne ich den anderen?  

Der für die Ausstellung erstellte, gleichnamige Kurzfilm Ich und die Anderen bildet den Mittelpunkt der Ausstellung. „Beziehungen als Nährboden von Fremdbestimmung, Abhängigkeit, Verlustangst. Vater, Mutter, Kind. Es geht um enge Bande, um Pflicht, um Beziehung und darum, wie sich Menschen aneinander binden, ohne dass es ihnen bewusst zu sein scheint. Und auch ohne, dass sie daraus flüchten könnten.“ (Barbara Kaufmann)   

Das filmische Exzerpt, präsentiert auf einem Screen in einer raumteilenden Holzkonstruktion, deutet einen Raum im Raum an und gewährt hier anfänglich dem Privaten seinen Platz. Mit einem textilen Objekt, einem Teppich mit eingewobenen Positionspunkten, transportiert die Künstlerin den privaten Wohnraum direkt in den Ausstellungsraum und erinnert an die längst verhallten Rufe der Frauenbewegung der 70er Jahre „das Private als etwas Politisches anzusehen“ („The personal is political“, Carol Hanisch, 1970). Diese Forderung scheint nach wie vor höchst aktuell. „It really seems to me that as soon as a child is there, all the ambitions of a couple to live in equality, disintegrate. As if there had never been such a thing as emancipation“ (Textauszug aus Beziehungs:szenen (2024, R: Annja Krautgasser, 80 min). Annja Krautgasser erschafft eine feministisch-selbstreflexive Auseinandersetzung, die nicht urteilt oder anprangert, sondern vielmehr ein System aufzeigt, auf das sich jede:r einlassen und in dem sich jede:r wiedererkennen kann.    
 

Publikationspräsentation & Finissage: 
Donnerstag, 4. April 2024, 19:00 Uhr