Glock and others


2019, Bleistift auf Papier, 30 x 21 cm, 16-teilige


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© Ausstellungsarrangement
36. Österreichischer Grafikwettbewerb, Kunsthalle Taxispalais, Innsbruck


1986 kam es zu einer Schießerei in Miami (Florida), bei der es acht FBI-Agenten erst nach fünf Minuten und 140 Schüssen gelang, zwei flüchtige, schwer bewaffnete Verbrecher, die sie mit Autos gestoppt hatten, zu töten. Zwei der Beamten wurden getötet, fünf weitere schwer verletzt. Das Ereignis weckte, wie Paul Barrett berichtet, bei vielen amerikanischen Polizisten die Angst, die Polizei sei Verbrechern waffentechnisch unterlegen. In vielen amerikanischen Polizeibehörden entstand das Bedürfnis, die üblichen sechsschüssigen Revolver (meist von Smith & Wesson) durch halbautomatische Pistolen mit größeren Magazinen zu ersetzen. Dem Waffenhersteller Glock gelang es, die gerade neu entwickelte Glock 17 als passende Waffe für diesen Bedarf zu positionieren. Die Stadtpolizei von Miami war die erste großstädtische Polizeibehörde, die 1986 ihre Bewaffnung auf Glock-Pistolen umstellte. Es folgten Dallas, San Francisco, St. Paul, Minneapolis, Jacksonville (Florida) sowie Toronto in Kanada. Die Polizeibehörde von Jacksonville (Florida) testete 1987 mehrere halbautomatische Pistolen, wobei die Glock 17 am besten abschnitt. Der Testbericht fand weite Verbreitung bei anderen Polizeibehörden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Glock-Pistole


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Wurzeln unterm Dach und Lärm im Keller


VN | 23.03.2020
von Ariana Grabher

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© VN

Der Anblick und das Gegenüber des Originals ist eigentlich durch nichts zu ersetzen. Wenn das in Zeiten, in denen man besser daheim bleibt, aber nicht geht, kann man zumindest virtuell in die Kunst eintauchen – ein Ausstellungsrundgang, der mittlereweile auch vom Sofa aus erlebbar ist. Drei neue Ausstellungen gibt es derzeit im Bregenzer Künstlerhaus.

In Anlehnung an die „Raumtriade“ des französischen Soziologen und Philosophen Henri Lefebvre greifen Anja Krautgasser und die seit 2014 kollaborierenden Silke Maier-Gamauf und Romana Hagyo die Dreiteilung auf. Mit einbezogen in die drei Kapitel sind auch Arbeiten ihrer 2017 verstorbenen Künstlerkollegin Petra Buchegger – als Reminiszenz an eine Ausstellung von 2013 in gleicher Konstellation im Künstlerhaus einerseits. Und weil sie andererseits perfekt ins Konzept der subjektiven Annäherungen an gesellschaftliche Raumvorstellungen passen. Das einfache Tun einer einfachen Frau in Kittelschürze in einem Gewächshaus hat Petra Buchegger nicht nur in einem Video festgehalten und ihr damit besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Das Gewächshaus wird im Ausstellungskontext zur Skulptur, an der bunte Textilstreifen im Ventilator-Wind flattern. Die Streifen sind Reste von Kittelschürzen, mit denen die feministische Künstlerin bevorzugt gearbeitet hat. Der Hauptakzent von Annja Krautgassers Schaffen liegt auf filmisch-performativen Arbeiten. Ihr Wandplot „Begegnung mit dem Krieg“ mit Panzer und Künstlerin im politischen Raum bezieht sich unmittelbar auf ihren jüngsten Film „Kriegsszenen“, der ein surreal und gespenstisch anmutendes Festival in der Slowakei zum Thema hat. Alljährlich wird dort eine Schlacht von 1944, bei der die deutsche Wehrmacht von der Roten Armee von der Ostfront zurückgedrängt wurde, „nachgespielt“. Krautgasser hinterfragt, was die Menschen (unter ihnen ganze Familien und zahlreiche Deutsche und Österreicher) dazu treibt, in der heutigen Zeit mit so viel Begeisterung Krieg zu spielen.

Im Spannungsfeld von Körper, Kleidung, Inszenierung und öffentlichem Raum ist die fotografisch dokumentierte Performance „Abrieb und Lagenlook“ des Duos Silke Maier-Gamauf und Romana Hagyo angesiedelt. In wechselnden Rollen vor und hinter der Kamera schlüpfen die Künstlerinnen mitten auf dem Gehsteig in kurzentschlossenen Mini-Performances, die die Öffentlichkeit mit einbeziehen, in dehnbare blaue und weiße Textilschläuche, in denen ihre Körper zu unförmigen Formen werden. Damit torpediert das Duo auch auf witzig-ironische Weise Geschlechter-, Rollen- und Körperzuschreibungen. Die Bilder erinnern zuweilen an Erwin Wurms Kunst einen Pullover anzuziehen, finden aber vor einem völlig anderen gedanklich-philosophischen Hintergrund statt.


Ausstellungsfolder



Raumtriade


Künstlerhaus Bregenz
Ausstellungsansichten: @ Florian Raidt:

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Ausstellungsansichten: Rollenszenen

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Ausstellungsansichten: Waldszenen

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Ausstellungsansichten: Begegnungen mit dem Krieg

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Ausstellungsansichten: Kriegsszenen

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Ausstellungsansichten: Glock and others


Videorundgang Künstlerhaus Bregenz © by Harald Schwarz:

Raum A


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