The Set
Rekonstruktion Filmset Fischrestaurant aus dem Film Simple Men (Hal Hartely, 1992),
6 x 2.2 m, MDF Platten, Original Pabst Logo, Soundblaster, Aquarium, Umkleidekabinen, Schminktisch, Regiesessel, Bodenmarkierung, 2011
© Ausstellungsansicht: I can't stand the quiet!, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck, 2011: The Set. Foto: WEST.Fotostudio
Eröffnungsrede von Gabriele Mackert
(Auszug)15. September 2011, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum
(...) Krautgassers Projekt für das Ferdinandeum zerlegt eine andere Hommage an Jean-Luc Godards Tanzszene: Für ihre Ausstellung rekonstruiert Krautgasser modellhaft einen Glasschrank, ein Regal, eine Theke, eine Tafel und ein Aquarium. Sie ersteigerte eine auffallend leuchtende originale Bierreklame. Es handelt sich um das Filmset des Fischrestaurants aus dem Film Simple Men (1992), in dem Hal Hartley drei Tänzer zu Kool Thing von Sonic Youth tanzen lässt. Titelgebend für Krautgassers Ausstellung ist Martin Donovans Ausruf I can’t stand the quiet! in Hartleys Film.
Mit der skizzenhaften und doch peniblen Rekonstruktion des Filmsets eines leeren Fischrestaurants in einem Ausstellungsraum legt Krautgasser wie eine Archäologin die räumlichen Bestandteile der ästhetischen Erfahrung offen. Das Display hat seinen Auftritt und fordert die Zuschauer auf, es in Besitz zu nehmen. Anders als bei Le Madison verwehrt sie hier ihre bewegten Bilder. Nur ein Foto dokumentiert die Szenerie des von ihr initiierten Tanzwettbewerbs. Dazu kommen drei Zeichnungen, Versuche, sich dem filmischen Raum anzunähern und einzusehen, dass die Rekonstruktion des Raums aufgrund des Filmschnitts nicht möglich ist.
© Ausstellungsansicht: I can't stand the quiet!, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck, 2011. Foto: WEST.Fotostudio
Eine Bühne hat Krautgasser Ihnen als BesucherInnen in ihrer Installation dennoch übergeben, samt Umkleide, Stylingtischchen und Positionsmarken. Ihr Tanz könnte beginnen: hier und jetzt. Zudem erstreckt sich die Bühne aus einfachen MDF-Platten über die gesamte Ausstellung, auch die Treppen. Als Besucher sind Sie hier eindeutig mit im Bild, weil Akteur – auch wenn sie den musikvideoartigen Film Krochn, eine Momentaufnahme cool gestylter Jugendlicher, die sich zu elektronischer Musik akrobatisch bewegen, als exotisch empfinden. Eine Momentaufnahme ist Krochn auch deshalb, weil der große Medienhype um dieses Phänomen schon wieder abgeklungen scheint. Eine Momentaufnahme außerdem, weil Krautgasser das Video dem italienischen Gemeindetanz gegenüberstellt. Mit gleichem Display stehen so Tanzdokumentationen verschiedener Generationen und Kulturen nebeneinander: Dorffest trifft Großstadtkids. Welche Tanzform wird es in 20 Jahren noch geben? Und warum? Wie werden letztere dann tanzen? Welche Tanztrends werden dann welches Lebensgefühl ausdrücken?
(Gabriele Mackert, freie Kuratorin)
© Ausstellungsansicht: I can't stand the quiet!, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck, 2011: The Set. Foto: WEST.Fotostudio
Weitere Einzelheiten
:Open Call
Postkarten/Flyer
Öffentlichen Einladung zur Teilnahme am Casting Simple Men Dance
Abgepackt zu 100 Stk., vakuumiert, 2012
© Dokumenation: Postkarten Open Call, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck, 2011.
Edition Crew T-Shirts
Edition T-Shirts (5 + 2 AE) mit dem Simple-Men-Dance Logo, vakuumiert, 30 x 20 x 1 cm
© Edition Crew T-Shirts
© Ecition Crew T-Shirts
IDs
Teilnehmernummern der Teilnehmer am Casting Simple Men Dance am
3. September 2012 im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum
© Dokumenation IDs